Ultraschnelle Soc-FPGA-Synthese für die modellgetriebene Funktionsentwicklung
Auf dem Gebiet der software- und wissensintensiven eingebetteten Systeme hat sich Deutschland bereits eine führende Stellung, insbesondere im Automobil-und Maschinenbau erarbeitet. Neue Produkte kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt. Trotz stetig steigenden Ansprüchen, müssen diese Produkte mit knapper werdenden Ressourcen in immer kürzeren Zyklen entwickelt werden - und das möglichst effizient. Häufig basieren aktuelle Produkte jedoch auf Mikroprozessor-Architekturen, die speziell auf den jeweiligen Anwendungsfall mit bestimmten Leistungsmerkmalen zugeschnitten und damit unflexibel und nicht breit einsetzbar sind.
Aus diesem Grund muss die Plattform für die Serienhardware zu einem viel zu frühen Zeitpunkt der Entwicklung ausgewählt, gefertigt und manuell programmiert werden. Eine frühzeitige Festlegung der Hardwarearchitektur ist häufig nur schwer möglich, da der Leistungsbedarf für die noch zu entwickelnden Funktionen und Algorithmen noch nicht feststeht. Produktänderungen und Produktvarianten führen durch Hard- und Softwareanpassungen zu einer signifikanten Zeit-und Kostenerhöhung und verlangsamen den Entwicklungsprozess und die Markteinführung neuer Produkte erheblich. Eine modulare, flexible Hardwarearchitektur, die über den gesamten Entwicklungsprozess einsetzbar wäre, baut auf programmierbaren Chips, sogenannten SoC-FPGAs, auf, deren Programmierung jedoch fehlerträchtig und langwierig ist. Auch müssen die Entwickler die Synthese-Werkzeuge des FPGA-Herstellers bei sich betreiben,was erhebliche Lizenzkosten nach sich zieht. Ferner liegen die Laufzeiten der Synthese-Werkzeuge im Bereich mehrerer Stunden bis Tage.
An dieser Stelle setzt das Projekt UltraSynth mit einem hochinnovativen Lösungsweg an. Dazu wird, ausgehend vom Modell der Regelungsalgorithmen und -funktionen, mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs (Scheduler) und angepassten Hardware-Einheiten (sogenannte Reconfigurable Coarse Grain Architecture(CGRA)) der Code für das SoC-FPGA generiert(siehe Bild). UltraSynth verkürzt die Synthese des FPGAs von mehreren Stunden auf wenige Sekunden und erhöht somit die Produktivität und Reaktivität der Entwickler und damit die Planbarkeit der Entwicklung und die Qualität der Produkte erheblich.Zur Vermarktung und Verbreitung der Projektergebnisse integriert der Projektpartner iXtronics die von der TU Darmstadt entwickelte ultraschnelle Synthese und die angepassten Hardware-Einheiten in eine neue Toolbox seines Produkts CAMeL-View. Das ist eine etablierte Entwicklungsumgebung für den modellbasierten Entwurf komplexer technischer Systeme.
Die Projektpartner bringen ihre individuellen Kompetenzen in das Projekt in folgenden Teilen ein:
- iXtronics (Konsortialführer): Verarbeitung der Modelbeschreibungen, Integration des Systems in die CAMeL-View-Toolbox
- Ziegler Instruments: Einsatz der Echtzeit- Controller- Technologie im Fahrzeug, Evaluation der Ergebnisse
- Hella: Spezifikation der Testfälle Fahrerassistenzsysteme, Evaluierung der Ergebnisse
- Fachgebiet Rechnersysteme, TU Darmstadt: Architektur, Entwurf und Generierung des CGRA, Hardwaresynthese, Scheduling
- Fachgebiet Eingebettete Systeme und ihre Anwendungen, TU Darmstadt: Erzeugung der Hardware- Recheneinheiten und Optimierung der Hardwaresynthese
Förderung
Das Forschungsvorhaben Ultrasynth - Ultraschnelle Soc-FPGA-Synthese für die modellgetriebene Funktionsentwicklung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme „KMU-innovativ“ unter dem Förderkennzeichen 01 IS 15020 D gefördert.